So optimierst Du Kerneleinstellungen, die sich auf den Stromverbrauch auswirken, um die Lebensdauer Deines Laptop Akkus zu verlängern.
Du möchtest Dich nicht eingehend mit technischen Details beschäftigen, sondern einfach ein Programm starten, das die Laufzeit Deines Akkus verlängert? Dann könnte TLP das richtige Programm für Dich sein. Denn TLP kannst Du installieren und vergessen. Es wird den Rest für Dich regeln. Doch auch als technisch interessierter Nutzer dürfte TLP interessant für Dich sein. Denn es bietet über die Konfigurationsdateien eine Fülle an Anpassungsmöglichkeiten. Allerdings ist TLP ein reines Befehlszeilenprogramm. Solltest Du eine graphische Benutzeroberfläche wünschen, bist Du wahrscheinlich mit dem Programm Powertop besser bedient. Wobei Powertop eigentlich mehr ein Werkzeug zur Analyse ist. Es kann Dir beispielsweise den geschätzten Stromverbrauch anzeigen und auf Stromfresser verweisen. Powertop wird gerne vor und nach der Installation von
Doch eigentlich benötigst Du Powertop nicht. TLP wird ganz ohne Powertop die besten Werte für Dein Laptop ermitteln. Auch wenn oft gemeinsam genutzt, können sich beide Programme in die Quere kommen. powertop –auto-tune könnte beispielsweise die Einstellungen von TLP überschreiben und TLP überschreibt die Einstellungen von Powertop, sobald Du das Profil wechselst. TLP nutzt verschiedene Profile Es berücksichtigt die Stromquelle und unterscheidet zwischen Festnetz- und Akkubetrieb. Sobald Du zwischen den Energiequellen wechselst, wählt TLP das entsprechende Profil.
In den meisten Fällen ist es empfehlenswert, lediglich TLP zu installieren. Die Installation sollte über den Paketmanager einer Distribution erfolgen. Dafür suchst Du nach den Paketen tlp und tlp-rdw. Unter Arch Linux, Manjaro etc. erfolgt die Installation durch Aufruf von:
pacman -S tlp tlp-rdw
Unter Debian, Kali etc., fügst Du folgende Zeile zu /etc/apt/sources.list hinzu:
deb http://ftp.debian.org/debian buster-backports main
Anschliessend aktualisierst Du Deine Paketdatenbank mit dem Aufruf:
apt update
und installierst mit:
apt install tlp tlp-rdw
Unter Ubuntu:
add-apt-repository ppa:linrunner/tlp
apt update
apt install tlp tlp-rdw
Beachte, dass die Installation als Superuser root durchgeführt werden muss. Installierst Du die Pakete nicht in einer Rootshell, musst Du dem Aufruf sudo voranstellen und das Root-Passwort angeben.
Nach der INstallation wird TLP nicht gleich verfügbar sein. Dafür müsstest Du Dein System neu booten. Da wir hier nicht unter einer älteren Windowsversion arbeiten, reicht der Aufruf:
sudo tlp start
Beim nächsten Boot wird der Prozess ohne Dein Zutun gestartet. Wenn Du jetzt auf die Idee kommst, mittels
ps -aux | grep tlp
oder dem Aufruf von top nachsehen zu wollen, ob der Start gelungen ist, wirst Du enttäuscht werden. Denn das Programm nutzt andere Daemons. Ein Prozess mit der Bezeichnung tlp, wirst Du daher vergeblich suchen. Den Status erfährst Du durch den Aufruf:
tlp-stat -s
Nach dem Start von TLP brauchst Du Dich eigentlich um nichts mehr zu kümmern. Kannst jedoch viele Einstellungen vornehmen. Durch Aufrufe temporär oder in den Settings dauerhaft. Alle Möglichkeiten werden Dir in den Manual Pages angezeigt:
man tlp
Die Settings änderst Du in:
/etc/tlp.conf
Stellt sich noch die Frage, ob Du TLP tatsächlich benötigst. Zwingend notwendig ist es nicht, um Deinen Laptop Akku zu schonen. Bereits händische Massnahmen können sehr wirksam sein. Die richtige Auswahl der Linux-Distribution für die Hardware Deines Laptops. Herunterregeln der Bildschirmhelligkeit. Ein optimaler Platz für den WLAN-Empfang. Deaktivierung Deiner LAN-Karte, wenn Du sie nicht benötigst.
Der Vorteil der händischen Massnahmen ist, dass Du als nicht so versierter Nutzer einen Überblick hast und nicht mit Nebenwirkungen rechnen musst, die Du Dir nicht erklären kannst. Denn TLP greift massiv in Dein System ein.
Schreibe einen Kommentar