Ein Speicherplatz im heimischen Netzwerk. Einfach am Router. Bei vielen Routern kein Problem.
Dieser kurze Beitrag zeigt Dir, wie Du einen Netzwerkspeicher auf einem ASUS Router ROG 2900 einrichtest. Im Netzwerk befinden sich Rechner mit Linux, MacOS und Windows.
Im ersten Schritt benötigst Du ein USB-Speichermedium. Eine USB-Festplatte oder einen USB-Stick. Sticks mit 128GByte oder 256GByte werden in vielen Fällen ausreichen und sind bereits schon für kleine Geldbeträge zu kaufen.
Ich verwende für diese Demonstration einen USB 3.0 Stick von SanDisc mit 128GByte für aktuell 15,79 Euro.
Den USB Stick oder die USB Festplatte steckst Du in den USB 3.0 Anschluss Deines Routers. Warum USB 3.0 den Vorzug geben?
Nun, erst einmal ist USB 3.0 zehn mal schneller. Darüber hinaus kannst Du mit USB 3.0 gleichzeitig Daten in beide Richtungen übertragen.
Du hast zwar einen USB 3.0 Port am Router, aber nur einen USB 2.0 Stick zur Hand. Kein Problem, USB 3.0 ist abwärts kompatibel. In dem Fall kannst Du durchaus auch einen USB 2.0 Stick in dem Port platzieren. Geht übrigens auch umgedreht. Also USB 2.0 Port am Router mit USB 3.0 Stick. Allerdings entfallen dann die hier aufgeführten Vorteile.
Das waren dann auch schon die beschwerlichen Arbeiten. Jetzt kannst Du Dich gemütlich hinter Deinen Rechner setzen und den Rest von dort aus erledigen.
Dazu musst Du wissen, wie Du die Konfiguration Deines Routers erreichst. In einem Netzwerk dient Dein Router als Tor ins Internet oder in ein anderes Netzwerk. Im Englischen wird Tor als Gateway bezeichnet. Wenn Du die interne IP von Deinem Router nicht weisst, dann kannst Du einfach nach Deinem Gateway schauen.
route -n
Zeigt Dir die Adresse Deines Gateways. Nehmen wir einmal an, es wäre die IP 192.168.0.1. Du öffnest Deinen Browser, gibst die IP ein und erhälst ein Login zu Deinem ASUS Router. Diese Logindaten hast Du hoffentlich bei der Einrichtung Deines Netzwerkes neu gesetzt und kennst sie. Falls nicht, findest Du die von ASUS aus vergebenen Zugänge auf Deinem Router.
In der Administrationsoberfläche Deines ASUS Routers klickst Du in der rechten Navigation auf
USB-Anwendung
Wenn Deine Firmware etwas veraltet ist, kann das durchaus woanders zu finden sein. In dem Fall einfach nach USB suchen. Unter USB rufst Medienserver auf und setzt UPnP-Medienserver aktivieren auf ON.
Anschliessend wechselst Du zum Reiter Netzwerkfreigabe (Samba) / Cloud Disk
Dort stellst Du Freigabe aktivieren und Gastanmeldung erlauben auf ON
Alternativ kannst Du darunter Benutzer mit Passwort und Verzeichnisse anlegen. Den Verzeichnissen kannst Du die Rechte zuweisen, welche der jeweilige, angelegte Nutzer für das Verzeichnis haben soll. Leider klappt es nicht immer problemlos mit MacOS auf die freigegebenen Verzeichnisse zuzugreifen. Unter Windows läuft es in der Regel problemlos. Sollte der Zugriff mit dem Dateimanager von MacOS nicht gelingen, kannst Du entweder die Gastanmeldung erlauben. Dann klappt der Zugriff in der Regel. Allerdings kann dann jeder in Deinem Netzwerk auf Deinen Netzwerkspeicher zugreifen! Oder, Du darfst Dich auf die Fehlersuche begeben. Da MacOS auf Unix basiert, erledigst Du das am erfolgreichsten über ein Terminal.
Ein guter Start ist der Versuch, das Verzeichnis im Terminal zu mounten. Dafür erstellst Du ein leeres Verzeichnis, beispielsweise mnt_point, in Deinem Home-Verzeichnis. Du weisst nicht wie das geht? Ganz einfach. Öffne ein Terminal und schreibe:
mkdir ~/mntpoint
Anschliessend gibst Du folgende Zeile mit Deinen Werten ein:
mount_smbfs '//user@192.168.0.1/sda1/user' mntpoint
Dabei steht user für den eingerichteten Nutzer auf dem Sambaverzeichnis. 192.168.0.1 für die Adresse Deines Routers und /sda1/user/ für die Verzeichnisse auf Deinem Sambaserver.
Geht noch immer nicht? Dann siehst Du Dir die Verzeichnisstruktur auf Deinem Sambaserver an und gibst folgendes in Dein Terminal ein:
smbutil view //192.168.0.1
Und jetzt wird es interessant. Denn dort wird in unserem Beispiel folgendes ausgegeben:
Share Type Comments
-------------------------------
user Disk sda1's user in USB SanDisk 3.2Gen1
Software-Linux Disk sda1's Software-Linux in USB SanDisk 3.2Gen1
Es gibt also auf dem Sambaserver kein Verzeichnis sda1. sda1 ist lediglich die Bezeichnung des Speichermediums. Dementpsrechend müssen wir unsere Verbindung anpassen. Folgender Aufruf mounted das Verzeichnis korrekt:
mount_smbfs '//user@192.168.0.1/user' mntpoint
Ist das jetzt fehlerfrei durch, findest Du Dein Sambaverzeichnis in dem erstellten Verzeichnis mntpoint.
Nun sind wir mit MacOS durch. Bleibt noch die Frage, wie es unter Windows und Linux aussieht. Unter Linux ist der Sambaclient meist schon installiert. Falls nicht, installierst Du ihn mit Deinem Paketmanager. Falls es Probleme beim verbinden zum Sambaserver gibt, kannst Du ähnlich vorgehen, wie bei MacOS beschrieben. Du erinnerst Dich bestimmt, dass MacOS ein Uisystem ist. Also sehr ähnlich den diversen Linuxdistributionen.
MacOS hatten wir jetzt schon besprochen. Manchal geht es aber auch da ganz einfach. Unter MacOS findest Du Deinen Netzwerkspeicher im angezeigten Netzwerk. Einfach Dateimanager öffnen und links auf [Netzwerk] klicken. Dort erscheint Dein Netzwerkspeicher mit dem vergebenen Gerätenamen. Falls er erscheint, Du aber nicht darauf zugreifen kannst, verweise ich auf zuvor geschildertes Vorgehen.
Unter Windows kann es sein, dass Du den SMB-Client noch aktivieren musst. Da gehst Du auf Systemsteuerung\Programme\Windows Funktionen aktivieren oder deaktivieren und aktivierst dort den SMB Client.
Mehr gibt es nicht zu tun. Du kannst jetzt über den Dateimanager Deines jeweiligen Betriebssystems Dateien wild hin und herschieben. Unter Windows und MacOS wird Dir Deine Cloud im Netzwerk angezeigt.
Unter Linux ist das nicht immer der Fall. Dort kannst Du die Cloud aufrufen, indem Du in das obere Suchfeld Deines Dateimanagers:
smb://192.168.0.1/verzeichnis/
eingibst. Selbstverständlich muss Du die IP mit der Deines Routers ersetzen und auch das Verzeichnis muss dem Verzeichnis entsprechen, das Du auf Deinem Sambaserver angelegt hast. Wurden Zugriffsrechte vergeben, dann wirst Du nach Benutzername und Passwort gefragt.
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