Unter Linux, Windows oder MacOS kein Schreibzugriff auf USB-Stick? Hattest Du den Stick zuvor in einem Windows-Rechner? Oder hast einen Bootstick erstellt? Egal, wir kriegen ihn wieder hin. Hier gibt es die Lösung.
USB-Stick unter Windows eingebunden und danach kein Schreibzugriff unter Linux? Du kannst den Schreibschutz unter Windows wieder entfernen. Also in den Windowsrechner mit dem Stick. Die Daten auf dem Stick kopieren und sichern. Danach gleich die harte Methode. Denn alle anderen Methoden greifen oftmals nicht. Zumindest meine Erfahrung.
[Windows]+Rdrücken. In dem erscheinenden Suchfeld diskpart eingeben und mit [OK]aufrufen.
In die erscheinende Konsole lis dis eingeben und mit [Enter]bestätigen. Dir werden jetzt die Speichermedien angezeigt. An der Größe wirst Du den USB-Stick erkennen. Merke Dir die Nummer. Meist ist die Festplatte 1 und der Stick 2.
Nun wählst Du Deinen Stick aus, indem Du
sel dis Nummer
eingibst. Nummer entspricht dabei der zuvor gemerkten Nummer. In meinem Fall also 2. Pass auf, dass Du hier das richtige Device wählst und nicht ungewollt Deine Festplatte löschst!
Erledigt? Klasse, wir haben jetzt das Speichermedium, Deinen Stick selektiert und können ihn löschen und formatieren. Dafür gibst Du im ersten Schritt
clean
ein. Und jetzt noch formatieren. Dafür gibst Du Zeile für Zeile folgende Anweisungen ein und bestätigst sie mit [OK]
create partition primary
select partition 1
format fs=FAT32 quick
active
Anschliessend den Stick im Dateimanager überprüfen und ordentlich Auswerfen. Nicht einfach abziehen, denn das könnte zu einem erneuten Schreibschutz führen.
Unter Linux geht das noch einfacher. Da kannst Du einen schreibgeschützten USB-Stick einfach stumpf mit Nullen überschreiben. Und zwar mit dem Befehl dd.
sudo dd if=/dev/zero of=/dev/sdc1 bs=1MB
Statt /dev/sdc1, musst Du hier Deinen USB-Stick eintragen. Auch hier wieder Vorsicht, dass Du nicht den falschen Datenträger überschreibst. Und auch hier musst Du zuvor die Daten vom Stick sichern. Denn dd liest stumpf Nullen von /dev/null und schreibt sie nach /dev/sdc1. Das entspricht einer Low Level Formatierung, bei der garantiert alle Daten auf dem Stick gelöscht werden. So können ganze Festplatten sicher gelöscht werden ohne befürchten zu müssen, dass sie wieder hergestellt werden könnten. Denn “löschen” bedeutet in der Regel nicht wirklich löschen sondern lediglich die Zeiger, die auf den Platz verweisen. DD hingegen überschreibt alles. Also vorsichtig verwenden.
bs gibt die Blocksize an. Die optimale Blocksize hängt von vielen Faktoren ab. Mit count=N könntest Du noch angeben, wieviele Blöcke geschrieben werden sollen. Das könnte dann der Größe Deines USB-Sticks entsprechen.
Wenn diese Massnahmen Deinen Stick nicht formatiert haben, dann besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Dein Stick das Zeitliche gesegnet hat oder ein hardwareseitiger Schreibschutz bei Deinem USB-Stick besteht.
Und wenn Du jetzt meinst, “Prima, nur ich habe einen Mac”, dann solltest Du wissen, dass MacOS seit 2000 auf dem UnixOS Darwin basiert. Du kannst also wie unter Linux bei Deinem Mac dd zur Low Level Formatierung nutzen. Öffne dazu Dein Terminal und folge der Anleitung die ich Dir für Linux gegeben habe.
Jens Pfeiffer meint
Hallo Kai.
Ich werde noch wahnsinnig. Weder unter Windows noch unter Linux bekomme ich den USB Stick Schreibschutz raus. (Kein mech. Schutzschalter am Stick)
Eigentlich nutze ich zu Hause nur noch Ubuntu 20.04. Das hier kommt dabei raus:
jens@LENOVOubuntu:~$ sudo dd if=/dev/zero of=/dev/sdb bs=1MB
dd: konnte ‘/dev/sdb’ nicht öffnen: Das Dateisystem ist nur lesbar
Ich trete die beiden USB Stick bald in die Tonne. Hast Du noch eine letzte Idee?
Wolfgang Klee meint
Versuch mal mit W10, Programm YUMI Portable zu formatieren.
Ano meint
Danke